Nach knapp 5h Schlaf ging es am Montag Morgen um halb 9 endlich Richtung Köln. Essen und Schlafen muss ich echt noch üben. In der ganzen Aufregung klappt beides irgendwie nur mäßig. Egal! Ich war gespannt wie ein Flitzebogen auf die ganzen Team-Menschen und alles Tamtam drum herum. Ein paar Gesichter kannte ich schon von letztem Donnerstag, ein paar aus den Berichten und von Fotos aus dem letzten Jahr. Heute bin ich auch ein Teil davon :). Ein schönes Gefühl wenn man weiß man ist im Rennen nicht allein. Also gut, ist man bei ein paar tausend Teilnehmern wohl eh nie, aber im Team ist man dann doch noch eine Portion stärker. Oder?
Der Weg nach Köln war irgendwie kurz, ich hätte noch stundenlang so weiterfahren können, aber Christian ist einfach zum Start/Ziel gefahren! Tz :)! Erst mal haben wir den Nutrixxionstand gesucht, andere Fahrer begrüßt und uns kurz ausgetauscht. Ich hatte ja leider noch keine Teamklamotten, aber ehe ich mich versah hatte ich dank Patrick (Danke für die schnelle und spontane Improvisation) einen Trikotsatz in der Hand :). Meine Startnummer konnte ich im VIP-Bereich abholen und Gel und Getränke gab es direkt am Stand. Meine Güte! Das ist ja der pure Luxus :D.
Bis zum Start verflog dann irgendwie plötzlich die Zeit. Zum Warmfahren war es zu spät und fast hätte ich den Eingang in den Startblock nicht gefunden. Die Mädels aus dem Team standen alle recht weit vorne, und um mich dazu zu gesellen, musste ich über die Absperrung hüpfen. Mit vier Mädels gingen wir ins Rennen. Britta kannte ich vom Münsterlandgiro 2010. Dort haben wir gemeinsam auf dem Treppchen gestanden. Das ließ vermuten, dass wir ähnlich stark sind und evtl. sogar das Rennen zusammen fahren könnten. Und so war es schließlich auch. Nicht immer dicht an dicht, aber wir waren eigentlich immer in Sichtweite. An den Anstiegen war Britta deutlich stärker. Ich kam am Berg gar nicht zurecht, obwohl ich im Training wirklich gut drauf war. Ich will auch gar keine Ausreden finden, aber die Gewöhnung an das Rad spielt da sicherlich doch auch eine Rolle. Wir waren eben nicht eins, das Rad und ich – noch nicht! So habe ich dann leider am ersten Berg meine Gruppe verloren, und am zweiten Anstieg musste ich nochmal reißen lassen. Da war Britta dann auch weg.
Im letzten Viertel habe ich in der Gruppe nochmal Dampf gemacht. Manche Herren waren ja echt trantütig unterwegs. Keiner wollte in den Wind und Führungsarbeit leisten. Das kann ich ja nicht aushalten… Also mit gutem Beispiel voran :)
Irre! Da muss ‘ne Frau vorne fahren und die ganzen starken Männer hinterher :D Davon hätte ich ja gerne ein Foto gehabt!
Nach wenigen Kilometern tauchte am Horizont dann wieder das grün-schwarze Trikot auf und Britta konnte sich in die Gruppe einreihen. Bis zum Ziel waren es da noch knapp 10 Kilometer.
Manchmal im Kreisel, manchmal wild durcheinander, flogen wir in Richtung Rheinufer. Aus der letzten Kurve raus habe ich dann nochmal alles mobilisiert und bin nach 68,1km und einer Zeit von 1:47:33 (knapp 38km/h im Schnitt) mit Britta ins Ziel gesprintet (da war noch viel, viel zu viel, Kraft im Sprint verfügbar! Ein Zeichen dafür, dass ich im Rennen wohl noch deutlich mehr hätte geben können!). In meiner Altersklasse bescherte mir das den 3. Platz :) Im Ziel haben mir sogar ein paar Leute auf die Schulter geklopft. Irgendwas hab ich wohl richtig gemacht :). Das war ein tolles Gefühl!
Auch alle anderen sind gut, gesund und munter angekommen. Die Fahrer von der 127 Kilometer Runde trudelten auch alle strahlend ein. Keine Stürze, keine Verletzungen. Sonnenschein und gute Stimmung bei allen Teammitgliedern! Birgit hat auf der 127er-Runde sogar ihre Altersklasse gewonnen! Herzlichen Glückwunsch!
Es ist ein tolles Gefühl im Team zu starten und gemeinsam ein Rennen zu fahren! Es ist toll wenn nachher alle zufrieden sind, sich austauschen können und sich gemeinsam freuen. Am Nutrixxionstand bei Patrick war immer was los und gute Stimmung. Und wenn man im Feld jemanden aus den eigenen Reihen im Blickwinkel hat, fühlt man sich einfach gut. Ich bin froh und stolz dabei zu sein :)
Mit dem Resultat konnte ich dann auch hervorragend mit Christian in den Rest des Tages starten. Danke für deine Hilfe! :*
Kölsch am Rhein, Geocaching in der City, Spazieren in der Sonne. Ein gelungener Tag!