Vor dem Start der ersten Tour auf dem Gelände der Zeche Zollverein
Entdeckungn im Ruhrgebiet.
Die Entstehung von diesem Bericht für NRW Tourismus war für mich besonders großartig, denn ich hatte diesmal nicht nur ein Rad dabei, sondern auch meine Familie. Tun, was man liebt, mit den Menschen, die man liebt, in einer Umgebung, die man liebt: dem Ruhrpott, meine Heimat. Man kann tatsächlich von einem Bilderbuchwochenende sprechen. Obendrauf war unser abwechslungsreiches Programm rund um die Routen des Radrevier.ruhr, gebettet in perfektes Wetter und spannende Locations für kleine und große Menschen. Weiterlesen
Was am Radfahren immer wieder schön ist? Es ist viel mehr als das Sammeln von Kilometern und Stunden im Sattel. Es sind auch und ganz besonders die Verbindungen die entstehen. Zwischen Orten, zwischen Momenten, zwischen Menschen.
Im neuen @deinnrw-Podcast durfte ich für die erste Episode übers Radfahren quasseln und ein paar Fragen beantworten. Weiterlesen
Mit der Kies-Kutsche zum Gruppen Blind Date vom Bikingtom. Confidential Gravel Ride nennt er dat Techtelmechtel, bei dem man erst am Morgen vor dem Start etwas über die genaue Route erfährt. Wer die Qualitäten des Streckenbauers in der Vergangenheit schon kennenlernen durfte ahnte es aber schon: die eine Zahl wird wohl drei- und die andere ganz sicher vierstellig werden. Ein Umstand der mich die ganze Woche beschäftigt hat, denn meine bisherigen JahresKM beschränken sich auf ein wenig Alltagsgependel mit unserem Bullitt und Lückenausnutzen-Gravel-Ausfahrten à la „kurz und knackig aka fast for fun“, immerhin auch grad so eben vierstellig. Also die Jahreskilometer. Dazu hatte ich eigentlich auch noch ein anderes Gruppendate: Ganz viele großartige Menschen in Berlin zu treffen. Auf der kolektif Berlin. Die Entscheidung zu welchem Date man geht: ein wahres Luxusproblem. Macht die Entscheidung aber grundsätzlich nicht leichter. Weiterlesen
Wer das Graveln mag, wird das Sauerland lieben. „Steinreich“ fühlte ich mich beim Flug über die Schotterpfade, die sich wie ein Teppich durch die wundervolle Natur geflochten haben (Hier geht es zum Bericht auf der Webseite von Tourismus NRW ). Im letzten Spätsommer hatte ich das große Glück, wunderschöne Erkenntnisse zu sammeln – fernab von den Startlinien beliebter Mountainbike-Marathons. Grüne Natur, statt roter Pulsbereiche. Weiterlesen
NRW hat viele schöne Orte.
Das Sauerland ist wohl einer der besten, um eine sportliche „Auszeit“ zu nehmen und um es mal ganz in Ruhe so richtig krachen zu lassen. Denn ist man erstmal auf einer Route, taucht man schnell in eine nahezu menschenleere landschaftliche Naturschönheit ein. Vom feinen Einsteiger-Kies bis zum groben Gravel-Geröll hat das Terrain die verschiedensten Körnungen zu bieten. So folgte ich ohne Widerworte den zahlreichen Einladungen schnurgerader Pisten, die Beine ordentlich fliegen zu lassen. Vorbei an klaren Seen und verwunschenen Tümpeln steuerten mich hin und wieder auch bewaldete Wurzelwege neben endlos scheinende Schotterpfaden in mein ganz persönliches Gravel-Glück. Weiterlesen
Ein persönlicher Bericht für das NRW-Magazin // AUSGABE 2.2021.
Über das Radfahren zu schreiben, ist fast genau so schön, wie zu fahren.
Vielen Dank an NRW Tourismus für die großartige Möglichkeit
Es ist so weit! Die Gravel-Serie geht in die zweite Runde und erfreut sich an vielen Fans, die schon mit den Bikes im Schotter scharren, um galaktische Routen in ganz Deutschland zu bezwingen. Nicht mehr lang und das Land ist wohl gehüllt in eine riesige Staubwolke!!
Vom 1. Mai bis zum 11. Juli 2021 stehen 18 abwechslungsreiche Routen zur Auswahl. Jede von ihnen anders, doch eines haben Sie wohl alle gemeinsam: Sie brennen! Und zwar in Euren Beinen. :-P
Für den Brand im Ruhrgebiet bin ich mitverantwortlich, denn nachdem Johanna zu Besuch bei mir im Gravel-Pott war, steckte sie Raphael, dass unser Umland durchaus die Ansprüche eines Orbit-Charakters erfüllt. Vermutlich wollte Sie aber auch gern noch mal wiederkommen und eine längere Tour fahren :-D Weiterlesen
THE WOMEN ALL RIDE-Kollektiv – ab dem 15.04. online!
Es gibt tolle Neuigkeiten: Am 15. April um 20:00 Uhr ist es soweit: https://thewomenallride.cc, ein neues Kollektiv rund um das Thema Radfahren von Frauen für Frauen, geht online. STAY TUNED!
Das Fahrrad, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2021. Dies ist der #graveltime Podcast des @gravel_collective s, dass mit seiner 3-köpfigen Episodenbesatzung 82:35 Minuten unterwegs ist, um alte und neue Radelwelten zu erforschen, dabei viele Wörter zu tauschen, um am Ende noch welche übrig zu haben. Viele schlechte Witze von der Erde entfernt, dring der Podcast in Gravel-Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gehört hat. Und diesmal auch mit meinem Senf. In diesem Sinne: Was ist klein und wird an den Strand gespült? Die Microwelle! Sonst quasseln wir zum Beispiel noch über Frauen im Radsport. Viel Freude beim Hören und viel Spaß auf dem Bike! <3
Über den Anfang und das Glück, die Liebe und die Herausforderung, Motivation und Faszination und meine perfekte Symbiose aus vielen Jahren MTB- und Radrennsport.
Ein Gastbeitrag, drüben bei im Onlinemagazin Beat Yesterday by GARMIN
Das richtige Bike für große Abenteuer
Jule Wagner ist auf dem Zweirad dem jugendlichen Liebeskummer entflohen, hat die Welt entdeckt und unerwartete Höhen erklommen. Welches Rad sich besonders für erste Abenteuer und Glücksgefühle eignet – ein Gastbeitrag.
Die erste (Fahrrad)-Liebe
Meine Leidenschaft für das Rennradfahren begann genau genommen mit einem Liebeskummer. Um mich davon abzulenken, schwang ich mich auf mein Jugendrad. Ich fuhr fast täglich um den nahe gelegenen Baldeneysee, ein Ziel für viele Freizeitsportler im Süden Essens. 14 Jahre ist das her.
Dort fielen mir das erste Mal Rennradfahrer*innen auf, die mit ihren Rädern elegant über den Asphalt schwebten. Diese Form der Fortbewegung wirkte gänzlich unangestrengt. Ich war sofort fasziniert. Wie konnte etwas – in meinen Augen – Kräftezehrendes so schwerelos sein?
Bereits in diesem Moment verabschiedete ich mich gedanklich von meinem klobigen Jugendrad. Ich wollte es sofort durch ein Richtiges ersetzen. Eine Rennkutsche sollte in den Fahrradstall einziehen. Ich schlachtete mein Sparschwein und kaufte mir bei Radsport Rauer meine erste richtige Rennmaschine. Die Marke Boreas, die ich damals wählte, gibt es heute gar nicht mehr.
Die ersten Fahrversuche waren eher Stehversuche. Von der Eleganz eines Schwarms in Radlerhosen war ich weit entfernt. Das, was ich zunächst erlebte, war das Gegenteil vom Unangestrengtsein. Es rollte mühselig und unbequem war es noch dazu.
Dieser erste Eindruck vom Rennradfahren sollte mich aber nicht lange enttäuschen und schon gar nicht aufhalten. Ich begriff die Wackler als Herausforderung und verbrachte jede freie Minute mit der Nase im Wind. Ich wollte auch schweben lernen, schneller werden und Kontakte knüpfen. Darum nahm ich mein Rad und meinen Mut zusammen und trat in einen Radsportverein ein. Ich besorgte mir gleich eine Rennlizenz, mit der ich an den ersten Frauen-Rennen teilnehmen konnte. Ein völlig ahnungsloser Kaltstart, der meine Faszination und Motivation für den Sport weiter wachsen ließ.
Die Herausforderung Rennradfahren
Es ist die Freiheit, die ich am Radfahren besonders liebe. Das Fortbewegen aus eigener Kraft. Die frische Luft in der Natur. Die unendliche Vielfalt von wunderschönen Touren. Die Wahl, den Sport alleine oder in der Gruppe genießen zu dürfen.
Wenig fordert mich im Leben derart heraus wie das sportliche Radfahren. Sich Ziele setzen, an ihnen scheitern, daran wachsen, weitermachen und im besten Fall: Die Vorhaben erreichen. Die eigenen mentalen und physischen Grenzen ausreizen – das war für mich eine besonders wertvolle Erfahrung. Durch den Radsport habe ich erfahren, was ich mir alles erarbeiten kann. Ich habe verstanden, dass manche Barrieren allein im Kopf existieren.
Das Radfahren hat mich so oft überrascht. Ich möchte keinen Kilometer missen. Mittlerweile betrachte ich die Zeit auf dem Rad nicht mehr nur als Sport, sondern vielmehr auch als Privileg. Ich spüre Dankbarkeit und Glück im Sattel. Allerspätestens beim Kuchen danach.
Ein Gravel-Bike für die Freiheit
Als ich mit dem Radfahren anfing, fuhr ich fast ausschließlich auf befestigten Wegen und nahm an Straßenrennen teil. Meine Zweiradliebe wuchs zu Beginn allein auf dem Rennrad.
Nach einem knappen Jahr kam ich mehr oder weniger zufällig zum Mountainbiken. Das „Radsport Rauer MTB-Team“ suchte für die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen in Duisburg noch eine Frau für die 8er-Mixed-Aufstellung. Da war sie wieder: die Herausforderung. Ich konnte ihr nicht widerstehen. Ich bastelte mir mein erstes Mountainbike aus gebrauchten Teilen zusammen, die ich bei Ebay ersteigern konnte, und fuhr die ersten Etappen mit dem Team. Ich war ähnlich schockverliebt wie damals am Baldeneysee und verlegte mehr und mehr Touren von der Straße in den Wald. Jetzt fuhr ich zusätzlich auch noch MTB-Marathon-Rennen. Das war eine gigantische Zeit, an die ich mich gern erinnere. Sie hat mir viele Menschen, Erlebnisse und Orte geschenkt.
Straßenrennsport oder Wettkämpfe auf dem MTB? Beides war großartig. Ich konnte mich damals nicht entscheiden, ich wollte keines der sehr unterschiedlichen Gefühle missen. Das Tempo, die Eleganz und die Unbeschwertheit des Rennfahrens. Das wilde, ungestüme Holpern durch den Wald; die Freude an Schlick und Schlamm.
Der Fahrradtyp Gravelbike bietet mir die perfekte Symbiose aus beiden Elementen. Ich kann mit einem Rennradgefühl durch den Wald düsen und bin trotzdem zügig auf der Straße unterwegs. Natürlich nicht ganz so schnell wie mit dem Renner. Aber dafür habe ich die Freiheit bei der Wahl des Untergrundes.
Das perfekte Rad für Einsteiger*innen
Für mich ist ein Gravelbike das beste Rad für den Einstieg in den Sport. Man ist nicht so limitiert, was die Auswahl der Wege betrifft. Auch muss man sich nicht vor einem gröberen Schotterweg fürchten, weil dieser die feinen Reifen eines Rennrads perforieren könnte.
Wenn ich an meine Anfänge denke, erinnere mich noch gut daran, dass ich häufig aufgeschmissen war, wenn ich ohne genaue Routenkenntnis mit dem Rennrad losgebraust bin. Damals hatte ich keinen Garmin Edge mit Navigationshilfe und somit auch nicht die Sicherheit, immer den passenden Untergrund befahren zu können. Ein Gravel verspricht dagegen Freiheit. Außerdem bietet das Rad Einsteiger*innen wegen der weniger aggressiven Geometrie und den größeren Reifenbreiten mehr Fahrkomfort als die rennoptimierten Asphalt-Hobel.
Andersherum ist das Gravel robust genug für den Wald, jedoch nicht so schwer wie ein klassisches Mountainbike. Für Einsteiger*innen, die sich nicht sofort auf eine Sportart festlegen möchten, ist dieser Fahrradtyp die Eier legende Wollmilchsau. Ich habe alle drei Räder im Stall und möchte keines davon abgeben. Das Gravelbike bewege ich mittlerweile – mit Abstand – am häufigsten.
Faszination Rad: Schweben lernen
Häufig werde ich nach meiner schönsten Erfahrung auf dem Rad gefragt. Dabei gibt es DAS Erlebnis gar nicht. Der Radsport spart nicht mit dicken Glücksgefühlen. Vor allem wenn man, wie ich, dazu neigt, jede Ausfahrt mit viel Eis und Kuchen zu feiern.
Besonders gerne denke ich an die BIKE Transalp zurück. Das ist ein Etappenrennen über die Alpen. Fast 600 Kilometer Wegstrecke mit beinahe 20.000 Höhenmetern. Hätte mir damals, als ich erstmalig auf dem Rennrad herum holperte und der Lenker zitterte, jemand gesagt, dass ich mal so ein Rennen fahren würde und sogar lebend da rauskomme – ich hätte sehr lange gelacht. Vermutlich: sehr, sehr, sehr lange.
Aber so ist das eben: Mit den Jahren wächst nicht nur die Erfahrung, sondern auch der Ehrgeiz, der Ziele seinesgleichen sucht. Damals, am Ende der Transalp, nach sieben Tagen voller Höhen und Tiefen und vor allem viel Wasser von oben, sind wir sehr müde, aber überglücklich in den Gardasee gesprungen. Ein Moment für immer. Auf dem Rad zu sein bedeutet für mich Glück. Gleichzeitig kann sogar das Absteigen ähnliche Freuden bereiten. Diese Faszination, mein Empfinden für den Sport, möchte ich weitergeben. Über meinen Blog, soziale Medien oder in direkten Gesprächen.
Als ich mit dem Radfahren anfing, durfte und musste ich alles autodidaktisch aufsaugen. Es gab damals wenig interessante und hilfreiche Informationsquellen. Glücklicherweise ist es mittlerweile viel besser. Foren im Netz, Literatur, Camp-Angebote sind vielfältig vorhanden. Es gibt sogar Frauengruppen, die dabei helfen, dass Radfahrerinnen einen besseren Zugang zu diesem Sport bekommen. Manchmal fehlt ihnen nur das Zutrauen.
Diese Scheu möchte ich nehmen. Und allen raten: Schwingt euch aufs Bike und schwebt mit.