Sauerland Marathon 2010

strecke

Nach einer anstrengenden Woche war ich nicht grade motiviert in Grafschaft alles zu geben. Zum ersten mal habe ich sogar überlegt gar nicht zu starten. Ich wusste es würden viele Höhenmeter warten und diese verpackt in lange Anstiege, würde auch nichts gutes für den Rücken bedeuten. Dazu die Standardnervosität… Nein, ich konnte dem Rennen nichts Gutes abgewinnen.

Rennstart um 9.50h. Treffpunkt mit Sebastian und René um 6.25h auf der Tanke vor meiner Haustür. Basti war genau so hoch motiviert wie ich und so jammerten wir auf  der knapp 2-Stündigen Anreise zusammen vor uns hin ;-)

Aber es half alles nix. Ehe wir uns versahen, waren wir dort und nach kurzem einrollen fanden wir uns im Startblock wieder.

Das Rennen begann gleich mit einem langen Anstieg, den ich aber gut bewältigen konnte. Nach 40 Minuten dann aber schon die Ernüchterung. Rückenschmerzen.

Ich beschloss anstatt der 59km (1550 hm) die 47km (1200 hm) Kurzstrecke zu fahren, also Tempo raus zu nehmen, abzubrechen und auf schnellstem Weg zurück zu kommen. Als dann aber endlich die Streckenteilung auftauchte, war ich gerade zwischen 2 Mädels aus meiner Wertung eingeklemmt, so dass ich nicht abbiegen konnte. Ehe ich mich versah, war ich also doch auf der Mitteldistanz. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte durchzuhalten. Das bedeutete 2 Stunden Schmerzen und Quälerei die es wirklich in sich hatten. Die Gedanken, warum und wieso zermartern einem den Kopf und die Angst zu versagen, als letzte ins Ziel zu kommen -ich kann das nicht beschreiben, man geht an seine äußersten Grenzen. Psychisch und physisch. Ich habe es aber tatsächlich geschafft. Ich bin angekommen.

Im Nachhinein kann ich darüber sehr froh sein. Zum einen die Stärke gehabt zu haben überhaupt durch zu halten und zum anderen konnte ich mich trotz allem sogar noch auf dem 5. Rang platzieren.

Abgesehen von den Schmerzen fühle ich mich wirklich fit. Der Trainingsplan und seit kurzem auch wieder Einheiten in der Höhenkammer bei Bewegungsfelder funktionieren wirklich gut.

Basti kämpfte sich auf der Mitteldistanz, auch mit Rückenschmerzen, auf Rang 27 ins Ziel. Er holte mich bereits auf der ersten Abfahrt ein (er startet als “Hobbyfahrer” ein Startblock hinter den Lizenzfahrern und startet so immer mit einer Aufholjagd). Irgendwann schaffe ich es auch an dir dran zu bleiben du Rakete!

René, der als einziger aus unseren Reihen die 109km (über 2880 hm) Langdistanz auf sich nahm (ich kann nicht glauben wie das überhaupt geht!!!),  platzierte sich auf dem 5ten!! Herzlichen Glückwunsch!

Ruhrbikefestival Wetter: Es bleibt der Konjunktiv

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Und das Warten auf das perfekte Rennen geht weiter (gibts das überhaupt?).
Das war eine richtige staubige Hitzschlacht heute. In den Senken im Wald wurde man nahezu gekocht :-D

War das wieder eine Anspannung! Die Tage vorm Rennen waren nicht so schön. Mit Rückblick auf das katastrophale Rennen unter Rückenschmerzen im vergangenen Jahr, war ich schon ziemlich ängstlich. Die Tage waren stressig und das Training lief nicht gut. Zudem noch eine Not-OP am Rad ein Tag vorm Rennen. Aber wer soll’s schaffen, wenn nicht Radsport Rauer ;-) -Danke!!

Bei 27 Grad gings um 8 Uhr im Autokorso nach Wetter. 37 Grad sollten es werden!  Der Micha-Volvo mit René im Schlepptau, Racingteam Neuhaus mit Jessisupport und Mentaltrainer Ped mit meiner Wenigkeit (Nervenhemd). Vor Ort alles Reibungslos. Startnummer, Auspacken, umziehen, Luft aus dem zu hartem Reifen lassen, Luft wieder reinpumpen, weil zu viel rausgelassen, zwei mal um den Block fahren, 0,75 Liter Isodrink, 0,75Liter Isodrink wegbringen, Starktblock (da waren es dann 37 Grad -und die Startblocks in der prallen Sonne!).

Der Start war super, den ersten langen Aspaltanstieg bin ich gut hochgeklettert, aber dann musste ich  erstmal rausnehmen, weil es doch zu warm war (Gänsehaut vor lauter Hitze hatte ich bis jetzt noch nie, den Eiseneschmack kannte ich ja schon -bäh! …). Im Wald gab es dann erstmal elendig viel Stau an den Trails und einem Fußmasch auf den nächsten Hügel.
Es gab mehere Möglichkeiten sich durch die ersten paar hundert Meter Trail zu kämpfen und das gleiche Prinzip wie an der Kasse: Natürlich an der falschen Schlange angestellt und etwas Anschluss verloren (auf die Mädels im unmittelbaren Umfeld). Konnte ich aber glaube ich wieder gut machen. Super war das!
Aufgrund der Hitze bin ich an jeder offiziellen und inoffiziellen Getränkestation angehalten und habe meine Flasche voll gemacht -Dauerzustand: Leer. Das hat natürlich auch ein paar Minuten gekostet. Aber die anderen hatten ja auch durst ;-)
Naja und schon lang gefürchtet und bis heute verschont geblieben…Der Wettkampfplatten (~ Kilometer 22 -von 48) . Der hats mir dann ordentlich versaut. Ich hab ~15 Minuten an meinem Hinterrad vertödelt!!!  Reifenwechsel am Hinterrad ist ja nicht so mein Ding und unter Rennstress ist das echt zum abgewöhnen! Da klappt nichts! Das war dann mein Aus. Als ich endlich das Hinterrad wieder eingebaut und aufgepumpt hatte, musste ich mich erstmal durch die “Trinkrucksackspätschicht” kämpfen. Bei den schmalen Trails eine echte Nervenprobe. Da habe ich mich echt oft geärgert, weil die Trails oft so schmal sind, dass man gar nicht oder nur schwer überholen kann.
Die Luft war dann einfach raus, ich wusste ich komme da vorne nicht mehr ran…richtig Rennen bin ich nach dem Platten irgendwie nicht mehr gefahren.

Im Ziel hat meine Uhr mir 2.59 angezeigt (ich habe die Uhr beim Reifenwechsel ausgeschaltet – die hatte wohl aber auch so noch ein paar Aussetzer…).
Die genommene Zeit lag bei 3.18h. Katastrophe die Zeit. Aber immerhin noch Platz 16 von 54 (10. AK).

Mit der Zeit (ohne Platten) und dem Tag bin ich super zufrieden!
Beine waren top, Rücken wurde erst auf den letzten 10 Kilometern problematisch und jetzt fühle ich mich so, als wäre ich heut ne lockere Traingsrunde gefahren.
Da ist noch Luft nach oben, das ist doch mal eine schöne Erkenntnis :-).

So kanns weiter gehen, nur vielleicht ohne Platten und ein paar Grad kühler…naja und der Kopf…wie immer die ganze Palette von “boah geil” über “was mache ich hier” bis “ich schmeiß alles hin”.

Und das nächste mal, Sebastian, gibbet keine Platten und wir fahren zusammen (ich hoffe ich kanns dann auch…)! Grafschaft! Schakka!!!

Das war ein heißer Tag, aber da wo wir sind… ;-)

2h Rennen Hagen

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Um 7.30 habe ich mich auf den Weg nach Bochum gemacht um Tobi abzuholen. Zusammen sind wir dann nach Hagen Stadt gedüst und auf dem Parkplatz haben wir gleich Marcus getroffen. Ab da ging dann alles ganz schnell. Bike an die Füße, Startnummern abholen und Strecke abfahren. Ich wusste ja, dass es eine technisch anspruchsvollere Runde sein würde als die Strecken bisher, aber ich war nach dem Abfahren der Strecke schon etwas schockiert. Rutschige Wurzeln, matschige Uphills, knackige Downhills, Sprünge…ca. 6,5 Km und 180 Hm. Ich hatte schon beim Abfahren der Runde meine Schwierigkeiten mit der Strecke, da wollte ich mir nicht ausmalen wie es in Rennhektik sein würde und schon garnicht wie schwierig es werden würde, wenn zum Ende des Rennens die Konzentration nachlässt.

Der Start wurde am Berg durchgeführt und es ging erstmal eine lange Asphaltstraße hinauf um das Feld zu entzerren. Das war natürlich nichts für mich. Start am Berg, Angstschweiß auf der Stirn und 130Puls Nervosität. Ich habe gleich zu Anfang einige Meter verloren, weil ich mit dem Bergstart garnicht zurecht kam und auch eine Weile brauchte um mich an das Rennniveau zu gewöhnen. In der ersten Runde hörte man von allen Seiten Stürze und es gab jede Menge Stau auf der Strecke. Ab der dritten Runde lief es dann ganz gut. Nach 1h53min konnte ich noch in die letzte Runde fahren und das Rennen nach 2h 17min 41sek mit 6 Runden beenden. Immerhin noch auf Platz 3 :-)
Im Start-/Zielbereich gab es eine Art Mulde -erst steil runter, dann steil rauf- an der die Zuschauer viel geboten bekamen. Viele Fahrer sind abgestiegen -und eingige unfreiwillig. Dort haben wir noch im Sonnenschein die Siegerehrung abgewartet und Sebastian angefeuert, der das 3h Rennen nach uns gefahren ist. Marcus belegte in seiner Altersklasse (Senioren1) Platz 6 nach 7 Runden und einer Zeit von 2h13min 28sek und Thomas von den Apokalypse Dudes Rang 24 (Senioren1) nach 6 Runden in 2h 17min 23sek. Sebastian (Senioren1) der als einzig Mutiger das 3h Rennen bestritt, belegte Platz 25 nach genau 3h  13Sek und 8 Runden.

Trotz der Anspruchsvollen Strecke gab es keine Stürze in unseren Reihen! Und als man die Strecke nach einigen Runden kannte, hat sie richtig Spaß gemacht. Ein sehr gutes Techniktraining und eine super Übung für die nächsten Rennen. Mit meiner Form bin ich noch nicht zufrieden…ich muss noch viel trainieren! Und gerade auf den technischen Passagen verliere ich noch viel zu viel Zeit.

Sundern Hagen -Saisoneinstieg

Ein Saisonstart wie er nicht sein sollte. Ich denke man könnte schon sagen, dass ich aus Trainingssicht nicht besser hätte vorbereitet sein können. Im Gegensatz zu letztem Jahr fühle ich mich in diesem Jahr richtig fit. Druck auf dem Pedal, Pulsbereiche okay und gewillt einen super Start hinzulegen. Im letzten Jahr verfehlte ich nur knapp den Sieg und so waren meine Ansprüche und Ambitionen in diesem Jahr natürlich sehr hoch, zumindest eine ähnlich gute Zeit zu fahren.
Nach dem Start platzen erstmal die Beine (wie immer) und ich wollte nicht so wirklich einen Rythmus finden, der sich gut fahren ließ.  Dann  dauerte es nicht lange bis mich die Rückenschmerzen, die auch im letzten Marathon (in Wetter vergangenem Jahr) mitgefahren sind einholten -das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm! In Wetter habe ich mich wirklich sehr gequält und der Gedanke daran machte mich beim Bezwingen der ersten paar hundert Höhenmeter ganz nervös. Anstatt das es besser wurde, wurde es noch schlimmer. Wiegetritt, sitzend fahren, strecken, dehnen… nix. Schmerzen. Einige Zeit später kam dann die Streckenteilung (Kilometer 18) an der sich die 33km Runde abtrennte. Dass die 55km unter den Umständen nicht umsetzbar waren, war mir (mit der Erinnerung an Wetter) glasklar. Ich ging auf die 33Kilometer und ärgerte mich in dem Moment einfach über alles. Hartes Training im Winter, bei Regen und Schnee,  Rolle bis zum Tapeteabkatzen, Kraftausdauer und das 5 Tage die Woche. Wenns drauf ankommt, klappts nicht. Das kann nicht sein!
Gezwungen gemütlich konnte ich Richtung Ziel  noch einen Fahrer der Runde mit einem Schlauch aushelfen. 3 Kilometer vorm Ziel einen Plattfuß haben (und nichts zum Wechseln), wenn man gut Positioniert ist, ist sicherlich ähnlich Ärgerlich wie 30km statt 55 fahren müssen. Ich war ja aus der Wertung raus  und wenn man helfen kann, dann ja immer gerne. Jedenfalls hat er sich sichtlich gefreut!
Im Ziel etwas schmollig, habe ich einen Haken an das Rennen gemacht. Ich muss vielleicht was an der Sitzposition machen. Oder Rückentraining. Der Blick geht jetzt erstmal auf das Zeitfahren am kommenden Samstag in Duisburg…

Ruhrbikefestival in Wetter

…2009 verläuft die Strecke des Ruhrbike-Marathons wieder über das südliche Stadtgebiet von Wetter Ruhr) und hat eine Länge von 50 km und exakt 1.370 Höhenmeter. Der Rundkurs, der als einer der technischsten und konditionell forderndsten in Nordrhein-Westfalen gilt und kaum Möglichkeiten gibt, mal “die Beine hoch zu nehmen”, wird auf dem Harkortberg gestartet….” -Da freut man sich als Fahrer schon auf ein tolles Rennen!:-P
Diesmal waren wir wieder richtig viele Leute am Start! Marcus und ich als Radsportteam Rauer unterwegs bei den Lizenzfahrern und René vom SteelerSV, durften im ersten Startblock Platz einnehmen. Micha, Sebastian und Tobias standen etwas weiter hinten.
Das Rennen ist ein Klassiker hier im Pott und weit über seine Grenzen bekannt. So war natürlich Starbesetzung angesagt!
Ich hatte an dem Tag irgendwie morgerns schon das Gefühl von schweren Beinen. Eine harte Trainingswoche mit wenig Ruhe lag hinter mir. Beim Warmfahren bestätigte sich dann mein Gefühl. Meistens ist es dann aber so dass sich die Beine auf den ersten Rennkilometern etwas bessern und nachher sogar wieder gut sind. Die Beine waren dann auch tatsächlich kein Problem mehr. Nach dem Startschuss gings gleich bergan und es rollte eigentlich ganz gut. Aber dann ging nach ca. 10 Kilometern richtig die Post ab! Ich weiß nicht ob was passiert war oder nicht, aber ich hatte solche Rückenprobleme. Übelste schmerzen, die mit jedem Meter schlimmer wurden. Durch die wurzeligen Abfahrten und knackigen Anstiege, wurde es natürlich auch nicht besser. Wiegetritt, hin unt her rutschen auf dem Sattel, Strecken… nichts half. Ich war so verzweifelt und es tat so weh. Aufgeben war nicht drin, also musste ich es aushalten. Das fiel mir wirklich schwer und ich hoffe dass es eine einmalige Sache war. Jede Pedalumdrehung tat so weh und ich konnte nichts tun. Ich bin die letzten 40 Kilometer nur noch gekrochen. Eine Fahrerin nach der anderen zog vorbei. Das war natürlich auch schmerzhaft, in dem Moment allerdings auch ziemlich egal! Es zog und zog sich in die Länge. Ich wollte so gern ins Ziel. Ich hätte es gerne schneller hinter mir gehabt. Meine Zeit war eine Katastrophe! Im Ziel gab es dann aber erstmal Paracetamol. Der Schmerz der Katastrophe kam dann erst mit Abklingen der Rückenschmerzen. Das war wirklich ein schlimmes Rennen. Wohl bisher die schlimmste Radsporterfahrung die ich je gemacht habe. Platz neun!
Für die anderen lief es super.

Saalhausen als Zuschauer

Nach der Abschlussprüfung, Sundern und der CTF hat mein Körper sich mit einer Grippe gerächt. Nun ist mir noch eine nette Erkältung geblieben, die mich daran hindert morgen in Saalhausen an den Start zu gehen. Das ist Schade und ärgert mich natürlich. Ich hätte zwar eh keine Chance gehabt, denn Olympiasiegerin Sabine Spitz, die Europameisterin Marathon und viele andere gute Mädels gehen an den Start, aber das soll mich nicht abhalten. Habe so natürlich (noch ;-)) keine Schnitte, aber das ist doch egal! Die Damen sind schon Rad ohne Stützräder gefahren, da war ich nicht mal in Planung ;-)! Ich fahre morgen aber dennoch mit, schaue zu und supporte die anderen Rennraketen :-)
So eine Erkältung ist aber auch nicht nur schlecht, so konnte ich und wir am WE mal richtig chillen :-)

Super Saisonstart in Sundern!

Am vergangenen Samstag startete ich beim MTB-Bike Marathon in Sundern. Ich hatte sozusagen einjähriges Jubiläum, denn dieser Marathon war 2008 mein allererster MTB Marathon. 55 Kilometer und 1250 Höhenmeter wollten erneut bezwungen werden! In diesem Jahr allerdings auf staubiger, trockener Piste und nicht im dicksten Schlamm. Juhuuu!

Nach der langen Pause im Winter, bedingt durch die Entzündung im Knie und der Stress in den Vorwochen durch die Abschlussprüfungen, hatte ich mir die Messlatte nicht ganz so hoch gehangen und ging ohne hohe Erwartungen an das Rennen. Natürlich wollte ich aber alles geben und so schlecht fühlte ich mich auch gar nicht. Voller Aufregung ging es um 7h mit Michael Richtung Hochsauerland. Dort trafen wir auf meinen Teamkollegen Marcus und meinen Dudebiker Christian, der sein erstes Rennen vor der Brust hatte. Es folgten weitere bekannte Gesichter: Sebastian, Rafael, Daniel – alle wollten unter den besten Bedingungen Rennen fahren!

Um 10.45h wurde kalt gestartet und es ging, wie auch im Vorjahr, erst einmal mit einem neutralisierten Start den ersten Anstieg im Dorf hinauf. Bis zum Abzweig in einen Feldweg. Anfangs hatte ich große Schwierigkeiten den richtigen Tritt zu finden. Nach den ersten 400 Höhenmetern lief es dann aber sehr gut und ich konnte viele Konkurrentinnen hinter mir lassen. Bis kurz vor Schluss lief es richtig rund. Nach der letzten Rampe holten mich dann Magenschmerzen und Krämpfe ein und ich konnte mein Tempo nicht mehr halten. Die Beine waren auch irgendwann zu. “Nicht schlimm” dachte ich und wusste nicht, dass mir Team Focus im Nacken sitzt. Im Schlusstrail (500 Meter vor dem Ziel) zog dann eine Fahrerin an mir vorbei, die ich auch leider nicht mehr einholen konnte. Das ist Rennen fahren! Bis zum Schluss kann so viel passieren… wat solls!

Als dann alle im Ziel waren, warteten wir gespannt auf die Ergebnisse. Ich bin fast vom glauben abgefallen! WAS?!?!
Da Stand auf der Liste, dass ich den zweiten Platz herausgefahren habe!!! Ich durfte aufs Treppchen!!! Endlich!!! Und dann noch, wenn man nicht damit rechnet! Es war gigantisch! Der Blick vom Podium hinunter ist deutlich spannender als ein vierter oder fünfter Platz!!! Nochmal :-)!

Die Fahrerin vom Team Focus fuhr sich also tatsächlich auf den letzten 500Metern den Sieg ein. Mit 12 Sekunden Vorsprung gewann sie schließlich, aber was sind 12 Sekunden auf 55 Kilometern? Und immerhin habe ich mich wohl 40Kilometer auf Platz 1 aufgehalten. Dies im Nachhinein zu wissen, ist auch ein tolles Gefühl! Das war ein Saisonstart! Supercool!

Hier die Ergebnisse:
Julia Schwarz: Platz 2 (von 11 – 2:46:22,1); Gesamtwertung Platz 5 von 35mit , Marcus Elm: Patz 13 (2:13:34,6),
Michael Donat: Platz 45 (2:44:33,3) mit 2 Defekten, Christian Dudebiker: Platz 46 (1:48:04,3) auf der Funmarathonstrecke von 33Km und das fürs erste Rennen und noch relativ untrainiert! Manometer!!! Das 24h-Rennen kann wohl kommen ;-)

Vulkanbikemarathon – Der Berg ruft :-)


Punkt 6.30h setzte der Weckruf vom Handy ein. Vorsichtig ging ein Auge auf und schaute aus dem Fenster. Trocken ist anders. Und der Föhn stellte die Büsche parallel zum Horizont. Also es war nicht nur nass, auch ein netter Wind gesellte sich hinzu. Aber was solls. Wir konnten es ja eh nicht ändern. So langsam krochen alle aus dem Bett, dem Frühstück entgegen. Viel Zeit war nicht. “9.30h ist Start!” Umziehen, Nummer fürs Badezimmer ziehen (6 Leute + 1 Bad = Stress) und rauf aufs Rad. Ich hatte mich mit meiner Rennbereifung mittlerweile abgefunden. In Daun angekommen, verteilten wir uns auch gleich auf unsere Startblöcke. Die Jungs hatten sich alle für die Langstrecke von 80 Kilometern gemeldet. Ich habe die 60 Kilometer Mitteldistanz bevorzugt. Dank Lizenz stand ich mit Marcus im ersten Startblock und musste nicht noch länger auf den Start warten, oder mich durch riesige Startfelder kämpfen. Vorne eingereiht auch Sabine Spitz. Das war schon beeindruckend. Von vorne habe ich sie im Rennen dann aber auch nicht mehr gesehen ; ).

Pünktlich um 9.30h fiel der Startschuss und das Führungsfahrzeug düste los. Ein kurzer Weg durch den Ort und dann ging es gleich links ab in den Wald. Rauf, rauf, rauf! Und noch weiter rauf! Ehrlich gesagt war mir schon bei Kilometer 10 nach umdrehen, aufgeben, Rad wegschmeißen. Gut, dass es nur noch weitere 50 zu fahren waren. Kein Bock mehr! Und als es dann auch noch einen so matschigen Weg hinauf ging, dass das Hinterrad nur noch von links nach rechts rutschte und alles andere als nach vorn, verging es mir echt. Mit angezogener Bremse wäre man da rückwärts wieder runtergerutscht. Aber es half alles nichts. Also: Alle absteigen und im Entenmarsch und Gruppenfluchen den Berg hinauf. Oben angekommen ging es gleich weiter rauf! Was für eine Überraschung! Die Reifen waren, entgegen meiner Befürchtungen, trotz der Matsche und der schlechten Bedingungen echt super griffig. Aber dafür stellten sich so langsam die ersten Schaltprobleme ein. Das kleine Kettenblatt wollte nicht mehr, der Umwerfer blockierte komplett. Nicht angenehm, wenn man in einem dicken Gang die Berge rauf muss, anstatt sich locker hochzuschrauben. Irgendwann hatte ich dann genug und stieg ab, um den Umwerfer frei zu schaufeln. Da war so eine Pampe drauf, kein Wunder das da nichts mehr war mit Schalten. Vorerst ging es dann wieder. Etwas später musste der Vorgang noch mal wiederholt werden. Da hatte ich ja dann schon Übung ; ). Zu allem Überfluss sprang dann auch noch 2 mal die Kette ab. Das war vielleicht ärgerlich. Im Anstieg kann man dann auch nicht mehr aufsteigen, wenn es zu steil ist und dann heißt es: Beine in die Hand nehmen und losrennen. Nervig, überflüssig, aber machbar. Kostet aber alles Zeit. Zwischendurch habe ich mich mit anderen Mädels unterhalten, aber die verließen mich irgendwann alle. Die meisten fuhren auf die Langdistanz und nach der Streckenteilung war ich lange Zeit allein mit Matsch und Berg. Keine nette Begleitung! Aber das hatte auch irgendwann wieder ein Ende! Je näher es zum Ziel ging, desto mehr Leute standen am Rand und an den Anstiegen. Das hilft einem dann doch sehr über diese hässlichen “ich verkaufe mein Fahrrad”-Gedanken hinweg. Und als ich dann irgendwann an die Skistation kam, an der wir am Vortag schon gewesen waren, ging es mir wieder richtig gut. Auch wenn vor mir noch mal ein übler Anstieg lag, wusste ich, bis zum Ziel sind es nur noch knapp 10km und wie diese zu fahren sind, wusste ich ja auch. Also keine Überraschungen mehr. Himmel! Berg rauf, Trail runter. Und da war auch schon die Trasse! Mit 48km/h ging es dem Schlussanstieg entgegen. Das waren wohl die schnellsten Kilometer in diesem Rennen. Und da war er dann auch. Noch mal auf das kleine Blatt –dass diesmal funktionierte- konnte ich fahrend das Ziel erreichen und war doch schon sehr froh, angekommen zu sein. Geschafft! Wollte man grade noch Selbstmord begehen, sein Rad zertrümmern und nie wieder fahren, will man nach der Zielankunft am liebsten direkt zum nächsten Wettkampf. Erstaunlich!

Ich bin gleich durchgefahren zur Feuerwehr, wo Waschplätze eingerichtet waren. Erstmal der Dreck runter. Ich war ja zeitig im Ziel, so dass ich noch etwas warten musste, aber schon bald kamen auch die anderen glücklich und gesund im Ziel an. Alle zufrieden mit ihrer Leistung und glücklich, dass alles heile ist.
Während die anderen dann anstanden, ihre Räder vom Dreck zu befreien, habe ich mir eine Portion Nudeln gegönnt und mir das Interview mit Sabine Spitz auf der Bühne angeschaut. Die war natürlich schon geduscht und wie aus dem Ei gepellt. Hat natürlich schon Vorteile, wenn man sooo schnell fährt.
Zwischenzeitig wurden im Forum-Daun immer mal wieder die Ergebnisse ausgehängt und aktualisiert. Ich war natürlich gespannt wie ein Flitzebogen. Aber es hätte nicht sollen sein. Wieder der vierte Platz. Mal aufs Treppchen wäre echt schön gewesen, aber dafür muss ich noch ein bisschen drauf legen. Also! Es bleibt keine Zeit zu verlieren! Ab aufs Rad!