Riva und Transalp ohne Lizenzfahrer in 2013? :D

Das ist ja wirklich sportlich und fortschrittlich! … NICHT

Das Thema der Anmeldung von Marathonveranstaltungen, durch den Veranstalter beim nationalen oder internationalen Verband und der daraus resultierenden Genehmigung für die Lizenzsportler, an dem betreffenden Rennen teilnehmen zu dürfen, nimmt wieder fahrt auf.

In dem Artikel „Verbotene Rennen“: UCI-Brief sorgt für Aufruhr” schildert Erhard Goller in seinem Blog aCrosstheCountry die aktuelle Situation. Nach dem Lesen (!) kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln! Weder der Radmarathon in Riva, noch die Tour Transalp scheint angemeldet zu sein! Aber bei den kleinen Rennen starten ja eh kaum Lizenzfahrer :D!
Im Juni 2012 hatte ich bereits (im Zusammenhang mit dem Rurseemarathon) einen Artikel (Lizenz vs. Lizenzlos) zu der Problematik geschrieben. Lizenzfahrern drohen sperren, wenn sie an Veranstaltungen teilnehmen, die nicht angemeldet sind. Das wird ein munteres Rumgesperre nach Riva und/oder der Transalp, wenn die Rennen nicht mehr regelkonform gemeldet werden! Mögliche Schlagzeile bei rad-net.de könnte sein: “Sperrenflut schwappt über den organisierten Radsport”. In welchem Jahrhundert leben wir bitte? Damit werden wohl immer mehr Sportler eher ihre Lizenz abgeben, weil sie nicht frei entscheiden können, an welchem Rennen sie teilnehmen möchten. Die Strukturen des Sports werden so weder gefördert, noch gestärkt. Erzwingen, lassen sich nun mal die wenigsten Dinge.

Hier sind die wieder aktuellen Blogs zum Thema:
Lizenz vs. Lizenzlos
(geschrieben am 3. Juni 2012)
Sperre für Lizenzfahrer wg. Teilnahme bei MTB-Marathon
(geschrieben am 23. August 2012)

Da werden sich wohl Bekanntmachungen (hier ein Beispiel aus Hessen),
wohl häufen in diesem Jahr:
Bekanntmachung des Landesverbands Hessen
Frankfurt, 02. August 2012
Startberechtigung beim MTB-Rennen Eppstein-Trails
Hiermit weisen wir darauf hin, dass bei dem MTB-Marathon Eppstein Trails am 19.08.2012, Veranstalter: TSG Eppstein, Lizenzsportler nicht startberechtigt sind.
Zuwiderhandlungen werden gemäß Sportordnung mindestens mit einer längeren Startsperre geahndet.
gez.: Detlef Wagner, MTB Fachwart Kategorie: MTB-Sport

Noch was anderes: Man kann sich als Lizenzfahrer leider auch nicht für die Serienwertung der German-Bike-Masters anmelden. “… NEU in diesem Jahr: die Serienwertung gilt ausschließlich für Teilnehmer ohne Rennlizenz …” (Quelle www.germanbikemasters.de). Hier verstehe ich nicht, was an einer gesonderten Lizenzwertung so schwierig ist, denn bei den einzelnen Rennen sind Lizenzfahrer erlaubt.

Kommentare (9) Schreibe einen Kommentar

  1. Die schaffen es echt den Sport zu zerstören. So wird es wieder den Sportlern schwer gemacht die sich für einen Verein und für ne Lizenz entscheiden. Ich versteh das nicht… Es wäre doch so einfach eine Lösung für alle zu finden. Man muss es nur wollen.

  2. Ich war ja schon einigermaßen gut gelaunt, als BDR Rudi nicht mehr kandidieren wollte.
    Da könnt man ja Hoffnung haben, das der BDR irgendwann mal die Kurve kriegt.
    Jetzt kann man zuschauen wie unser Dachverband mit Anlauf vor die Wand fährt.

  3. Der deutsche Radsport ist die totale Katastrophe! Bin erst seit 2 Wochen hier und kriege schon die Krise. Der BDR lebt doch im Mittelalter. Einfach nur schade für den Sport.

  4. ich finde ja, dass da alle Lizenzfahrer mitfahren sollten – also auch, oder gerade die Topfahrer – und dann möchte ich mal sehen was passiert! Am besten vor der WM oder vielleicht sogar Olympia. Die Schlagzeile: ” leider kein Deutscher Fahrer am Start weil sie die Trans Alp mitgefahren sind obwohl es der BDR ihnen verboten hat…” Kann man sie nicht auch einfach auf den stillen Stuhl setzen den dann jedes Team haben muss? :D

  5. zum Glück sind die XC Zeiten mehr oder weniger vorbei, Geld verdienen muss damit auch nicht und kann somit getrost in der Hobbyapteilung “rumcruisen” weil man bei den Marathons zum Glück keine großen Unterschiede macht.
    Allerdings muss man dann auch sagen, dass es zum Leidwesen derer Hobbyfahrer geschieht, die wirklich nur mehr oder weniger am WE zum fahren kommen… und die Überläufer von der Lizenz zur Hobbyklasse wird durch solche “Ideen” die nur das Ziel habe, Geld in die Kassen zu spülen eben nicht weniger… Alles sch*** – für beide Klassen!

  6. Pingback: unkreativer weblog » Wo ein oder zwei Funktionäre in meinem Namen zusammenkommen…

  7. Klar, können die Lizenzler in die Hobbyklasse wechseln.
    Aber ich sehe das sogar noch problematischer als Marc :
    Die “echten” Hobbyfahrer werden sich das maximal 1 Jahr angucken, wie ihnen um Ohren gefahren wird und dann dem Hobbyrennsport den Rücken kehren.
    Ohne die Breite Masse an Hobbyfahrer sind die meisten Rennen nicht kostendeckend, also werden sie perspektivisch nicht mehr statt finden.

    Ich kann mir fast nicht vorstellen das der BDR das nicht versteht. Das wirft die Frage auf : sind die so blöd oder so böse ?

  8. Markus,
    das ist systemimmanent.Es geht um “Investitionen” und den Schutz der eigenen “Vermögenswerte”, mit denen man Geld verdienen will.

    Niemand erwartet, dass Lizenzer wieder zu Hobbyfahrern werden, da wird schon das fehlende Preisgeld sein übrigens tun.

    Um Deine Frage zu beantworten: Die sind nicht böse, die sind extrem kurzsichtig und profitorientiert. Bei solchen Dingen geht es NICHT um den Sport, es ist egal, ob es Radfahren, Laufen, Formel1 oder eine Band / ein Musiker ist…

  9. Du verwechselst -glaube ich- Lizenzfaherer und Profis .
    Von den Preisgeldern im Mtb kann kein Mensch leben .
    Auch die RR Profis leben nicht von Preisgeldern.

    Wenn man keine Lizenz braucht , muss man auch nicht in einem Verein sein.
    Weniger Mitglieder = weniger Einnahmen .
    Wo ist da der Vermögenswert für den BDR ?
    In dem Fall ist kurzsichtig und blöde wohl das Gleiche.

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