So, ich dachte et schwenkt eventuell nomma um, aber seit Sonntach bin ich sicher: die Saison 2014 ist zu Ende. Also für mich. Ihr könnt natürlich nochn bissken weiter fahren! :D
Der Marathon in Zierenberg ist ne Bereicherung für die Auswahl in der MTB-Marathon-Theke. Dat durfte ich leider erst im letzten Jahr, aber dafür bei den besten Bedingungen feststellen. Da hat’s auch erst am Ende begonnen zu schütten. Aber auch kein Wunder, dat der Himmel heult, wenn so ein schöner Tach zu Ende geht.
Natürlich logisch, datt son Sahnestück dann auch in der Saisonplanung weit vorne landet und mit nem „Da fahr ich auf jeden Fall hin-Sternchen“ versehen wird. Nachdem ich 2013 völlig adrenalingeladen von der Achterbahn-Piste kam, reservierte ich mir daher ohne zu zögern gleich nomma meine liebevolle Unterkunft für die 15. Jubiläumsausgabe, die letzten Sonntag unter aufgeweichten Bedingungen ihren Lauf nahm.
Nu muss ich gestehen, datt seit der Transalp schon son bissken die (Renn)Luft raus is. Die Aufgabe „Radtour über die Alpen“ hat mich die letzten Wochen so wuschig gemacht inne Birne, dat man jetzt, wo alles vorbei ist – irgendwie völlig entschleunigt ist. Also bei mir ist’s jedenfalls so. Während andere den Turbo zünden, warte ich 5 Wochen später noch immer auf die versprochene Superkompensation :D. Ich hab schon mit dem Motivationsplakat im Arm gepennt und dat Oberrohr mit “du sollst nicht langsam sein” volltapeziert, aber die Rennlust ist erfolgreich flüchtig.
Normalerweise wird die Motivationskurve ja auch ganz natürlich von zusammengesponnenen persönlichen Saisonzielen vorangetrieben, aber leider ist meine Planung auch noch etwas durcheinander geraten. So musste ich aus überwiegend organisatorischen Gründen nach dem “Saison-Hauptgang Transalp”, meine eigentlichen Ziele von der Dessertkarte streichen. Dat war zum einen die DM in St. Ingbert (schließlich muss die „Einmal bei der DM dabei sein-Geschichte“ noch zu Ende erlebt, gefahren und geschrieben werden) und zum anderen die Trans Zollernalb (um ma zu gucken wie son Etappenrennen is … :D).
Naja … Erstens kommt et ja anders und zweitens als man denkt. Also kurz gesacht: Ziele geplatzt, Entschleunigungskiller gekillt, schon Bock auf Radfahren, aber nicht mehr 3 Stunden plus in lecki Ekelpulsbereichen. Lieber so schön chilli-vanilli! *_*
So ein reserviertes Sahnestück wie den Zierenbergmarathon lässt man aber natürlich nicht schlecht werden! Mit dem Wissen, datt die Rennmotivation irgendwie futsch is, aber mit der Hoffnung, dass sie eventuell nochma zurück kommt, navigierte mich mein Tellefon nach Zierenberg … und in den Wahnsinn. Nach der Ankunft ging dat kleine Miststück nämlich aus. Und nicht wieder an! Kein Navi, keine Knipse, kein Wecker, keine Telefonnummern …! Allet wech und abgeschieden von der erweiterten Außenwelt. Ich stellte mir vor wie ich die Nacht einfach durchmache um dat Weckerproblem zu lösen und fürchtete mich schon vor der Heimfahrt. Ob ich ohne Navi jemals in den Pott zurück finden würde? Äußerst fragwürdiges Unterfangen. Nachdem ich begriffen hatte, wie ekelhaft abhängig man von so nem smarten Tellefon is und ich mich telekommunikationsmäßig durchgeschnorrt hatte, um zumindest meine geglückte Ankunft mitzuteilen, ging et netterweise am Abend wieder an. Ohne Tellefon is ja auch ma schön, aber ich entscheide doch lieber selbst wann ich der Lage sein möchte, ohne zu sein.
Mein sonst ausgeprägtes Verlangen nach Pasta-Party ist seit der Nudelflatrate auf der Transalp übrigens eher durchgenudelt. Aber an dem sonnigen Abend fühlte ich mich wieder bereit. Wofür ich allerdings nicht bereit war, waren flüssige Wetterbedingungen und mittelflüssige Bodenbeschaffenheiten. Nach einem persönlichen Briefing durch die Veranstalterhäuptlinge Rietze, war jedoch klar, dass man für die morgige Marathonauflage bereit sein musste. Sehr bereit. Der Wald speicherte die Regenmassen der Vorwoche wie ein Schwämmken und ich bereute meine durch Wechsel-Faulheit geprägte Race-King-Reifenwahl.
Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen war dann auch nass. Der erste Griff in die Tasche förderte Regenjacke und Regenüberschuhe und zwei linke Handschuhe zu Tage, die im Startblock noch für den ein oder anderen Lacher sorgen sollten. Während des Müslis beobachtete ich die Regenkringel in den Pfützen vor der Haustür, ehe ich mich hinauswagte um sie aus aller Nähe zu beobachten. Aber daraus wurde nix. Die Sonne ließ sich blicken und bescherte den Teilnehmern trockene Bedingungen von oben und mir vor allem gute Laune.
Der erste Anstieg mit knapp 600 Höhenmetern und mindestens eben so vielen aufgepinselten Grüßen, Bildchen und Aufmunterungen folgte unmittelbar nach dem Startschuss. Bärenberg heißt dat Dingen. Nicht verkehrt, wenn man auch bärenstark ist, um den weniger flauschigen Kollegen zu bezwingen. Wenn man nicht so schnell da rauf fährt, lässt sich die Bemalung übrigens gut lesen! Liebste Grüße zurück an den Dackelclub! Wenn man zu schnell fährt, wird man oben netterweise noch zweimal aufgefordert zu wenden und auf die Schotterpiste abzubiegen. Musste ich nicht von gebrauch machen.
Ab hier ließ der Matsch dann auch nicht lange auf sich warten und verwandelte die Strecke zu einer schmierseifigen Herausforderung. Und so rutschig es unter den Reifen flutschte, so sehr klebte es am Rest. Nach der ersten Abfahrt war vom Rad nicht mehr viel zu sehen, dafür aber im Gesamtgewicht deutlich zu spüren. Immer wieder musste ich vom Rad steigen um den Antrieb frei zu buddeln. Völlig neue Erfahrungswerte. Irgendwann begann ich, mittellanges Gestrüpp mit mir zu transportieren, um während der Fahrt am Rahmenmatsch herumzustochern. Das Ganze erwies sich jedoch als weniger praktikabel und fördert nur den noch längeren Aufenthalt auf der Strecke, der trotz aller Umstände eine Bereicherung blieb, denn neben der tollen Strecke, ist es auch die lückenlose und herzliche Organisation die den Marathon wohl so besonders machen.
Nach dem Marathon bin ich sicher, dass die Rennsaison so entlüftet ist, dass ich erstmal auf weitere Meldungen verzichte und den schon lang gemeldeten P-Weg Marathon als persönlichen Abschluss des Jahres im Kalender lasse. Dat is nämlich auch son echtet Sahnestück! Son richtig richtig fettes! Ich freu mich schon wie Bolle! Dat P steht nämlich inoffiziell für Party!
Und ansonsten kann man ja in Gedanken schomma mit 2015 loslegen. Die erste Meldung is auch schon erledigt! Mit dem 3. Platz in Zierenberg gab’s nämlich den Freistart für die 16. Auflage! So einfach geht dat mit der Planung :)
Schön, dattet auch noch Biker gipt, die et nich allet so verbissen sehen.Locker lassen is auch ma wichtich , bei alle Liebe zum Spocht. Viele Grüße vom Radelbogi.
Man muss et sich machen, wie’s am schönsten is :)
Liebe Jule,
vor einigen Tagen bin ich über Umwege auf deinem Blog gelandet. Deine Artikel sind so humorvoll und machen wirklich Lust drauf des Radfahren anzufangen! Weiter so!
Vielen Dank liebe Emily :-) Das ist ein großes Kompliment für mich!
Wann treffe ich Dich an der Startlinie? :-)
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