Game over for Tossy!

Genosse Tossy hat den Rückzug angetreten und wedelt mit der weißen Fahne. Erfolgreicher Vollbeschuss ab dem ersten Tag! 

In meiner ersten Krüppelwoche, lag ich quasi noch im Schützengraben und habe angefangen, den ungeladenen Kumpel mit 4000 Meter-Höhenluft, langsam und kontinuierlich bei bewegungsfelder zu ersticken. Das Höhenluftschnüffeln fördert nicht nur die Stoffwechselaktivität, sondern hilft auch dabei, nach Verletzungen, schneller und schonend zu rehabilitieren. Verkleidet wie Darth Vader, habe ich also alle zwei Tage ne Stunde auf der Liege rumgelegen und auf simulierten 4000 Metern geatmet was das zeug hält :D.
Eingesperrt in diese Manschette war ja auch sonst noch nicht so viel möglich. Eine Stunde zwangsrelaxen täglich, fördert übrigens auch Stressabbau :).

So lange man Schmerzen hat und sich eh nicht bewegen kann, ist es um die Genesungs-Geduld ganz gut bestellt und man hat die nötige Ruhe, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Aber wehe es geh schon besser! Beim einarmigen Kistenpacken für meinen Umzug, kam täglich mehr Dynamik ins Geschehen – das wollte ich natürlich fördern und habe dem Exkurs in die halbe Zwangsjacke, nach einer knappen Woche selbst den Gar ausgemacht. Da wird man ja irre in so nem Ding! Und auch die Nerven meiner Mitmenschen, müssen dann unnötig auf die Probe gestellt werden. Das muss ja nu nich sein.

Mein Arzt meinte nach der ersten Kontrolle, nach einer Woche, dass die Belastung der Schulter und somit das Training an der Luft, für mindestens 3-4 Wochen unmöglich sei und auch Rennen fahren am 10.8. in Nordenau nicht drin ist. „Kann ja gar nicht sein!“ Mit Dackelblick und Winseln kam ich aber auch nicht weiter.
„Sie wollen ein „Okay“ von mir, aber das bekommen sie nicht – Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass egal ist was ich sage und Sie eh machen was sie wollen.“
„Das kann schon eher sein!“ :D Endlich mal ne korrekte, verlässliche Aussage vom Arzt!“ ;-) Das war doch eindeutig ein „okay“.

Geduldig bin ich also nicht, aber immerhin kann man schon mal von einer Teilvernunft sprechen. Mit Physiotherapie und auch den ersten aktiven Einheiten in der Höhenkammer, ging’s recht flott immer besser. Der Weg zur Schmerzgrenze wurde immer länger, der Weg zum Bike immer kürzer. Die Schwellung verschwand endlich – leider aber nur in der Schulter. Die um die Hüfte is immer noch da :D!! Ich hatte mich ganz gut unter Kontrolle, befürchte allerdings, dass es auch einfach daran lag, dass ich im Umzugsstress auch gar keine Zeit zum Radeln gehabt hätte – aber ist ja eigentlich auch wurscht.

Den Arzt habe ich nicht mehr gesehen in der Zwischenzeit, aber ich hatte ja auch sein okay :D und als Jan, der Physiotherapeut meinte: „Jetzt kannste nix mehr kaputt machen“, hatte ich natürlich großes Bedürfnis, zu überprüfen ob er Recht hat.

Was ja übrigens auch super viel Wert ist, ist eine ordentliche Physio-Praxis. Schon bevor ich das Rezept vom Arzt hatte, habe ich mich auf die Suche gemacht. Termine sind ja rar – das Spielchen kenne ich! Gute Praxen – wie ich finde auch. Kurz vor den Sommerferien war es mit den Terminen natürlich noch schlimmer. Urlaubszeit. Bis zu vier Wochen Wartezeit! Bis dahin hab ich mich ja selbst zusammengeflickt! Fragt sich nur wie :D

Meine Erfahrungen reichen von dickbäuchigen, nach Nikotin müffelnden und schnaufenden Therapeuten, in museumsähnlichem Umfeld, mit originaler 70er-Jahre Einrichtung: Liege an Liege mit braunen Frotteevorhängen voneinander getrennt, über gute Praxen mit vielen Sportlern und gutem Ruf, aber leider total überfülltem Kalender, bis hin zu … Physiolife.

Ich bin begeistert! Die Jungs sind selber Sportler und man fühlt sich dadurch schon gut und sicher aufgehoben. 550 helle, harmonische und freundlich eingerichtete Quadratmeter, unterteilt in zwei große Bereiche. Neben der herkömmlichen Physiotherapie, mit einem richtig großen Leistungsumfang, befasst sich die Praxis mit medizinischer Trainingstherapie: Eine riesige betreute Trainingsfläche mit modernen Geräten aus dem medizinischen Sektor. Auf der Homepage gibts nen Praxisrundgang. Außerdem gibt’s ein Massage- und Yoga-Angebot. Termine hab ich auch sofort bekommen und der Standort ist super erreichbar – egal mit welchem Gefährt! Nach den ersten sechs Behandlungen, hab ich rein gar nix zu motzen und ich freue mich auf die nächsten sechs! Und noch mehr freue ich mich über die ersparte Suche, nach ner Physiopraxis, nach dem nächsten Sturz :D

Da ist man nicht nur froh wenn man sein Fahrrad in liebenswerte Hände verkauft, sondern dann auch noch so tolle Tipps dazu bekommt. Danke Karo! :-) Netzwerken ist super! Immer wieder!

Hammermäßig ist es jedenfalls, wieder auf dem Rad zu sitzen – ich hätte auch gar nicht gedacht, dass es jetzt doch relativ flott geht. Kommende Woche geht es zum ersten mal wieder inne Büsche! Bewegung, Ablenkung, Stabi-Übungen für die Schulter, Höhenkammer und „positiv thinking“, waren wohl ganz gute Maßnahmen.
Ich bin zwar noch sehr gemächlich, eher kurz, vorsichtig und ohne Geländegerüttel unterwegs, aber wenn die Beine kurbeln ist die Birne glücklich. Und das Wetter ist sooo Sommer! Wiegetritt und am Lenker arbeiten klappt jeden Tag ein bisschen besser und so wie es ausschaut, kann ich tatsächlich in Nordenau mitfahren. Eigentlich wollte ich endlich mal zum Sigma Sport Marathon in Neustadt a.d. Weinstraße, aber da geht es wahrscheinlich etwas zu dolle zur Sache. Wird bestimmt noch sehr wackelig sein alles, aber „dabei is ja alles“. Ne Woche später geht’s dann ganz vorsichtig nach Zierenberg – da versuche ich auch schon seit Jahren teilzunehmen – Endlich klappt’s mal Torsten! Da freut man sich ja doppelt und dreifach!

 

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. na wie schön, zierenberg und ich werde ausschau nach dir halten und wenn es nach dem rennen ist. ich fahre dort mehr zum spaß den halbmarathon da ich ja spät nachmittag dann zur 12 std. nachtschicht muss.
    bin ja mal gespannt ob es da nun mal klappt.

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