Sperre für Lizenzfahrer wg. Teilnahme bei MTB-Marathon

“Sperre wegen Teilnahme an einem nicht genehmigten MTB-Marathon”. Das bedeutet soviel wie “Nicht beim BDR angemeldeter Marathon”. Die Headline vom BDR klingt ja nach illegalem oder wildem Rennen! Pf.

Anfang Juni hatte ich bereits einen Artikel (Lizenz vs. Lizenzlos) über die Thematik geschrieben, weil ich bei einem Marathon nicht starten durfte und noch rechtzeitig darauf hingewiesen wurde.

Dass die Sportler in den Bekanntmachungen auf der Internetseite des BDR so nett an den Pranger gestellt werden (siehe Screenshot), wusste ich noch gar nicht und schockiert mich etwas. Mich würde auch interessieren, ob die Sportler überhaupt wussten, dass sie mit Lizenz und einer Teilnahme eine Sperre riskieren. So klar ist das in den Ausschreibungen oft nicht beschrieben.

Mehr zum Thema in diesem Blog:
Blog Lizenz vs. Lizenzlos
Blog Markus schaut auf die Rennszene. Subjektiv.
zu den Bekanntmachungen des BDR

Kommentare (15) Schreibe einen Kommentar

  1. Muss glaub ich öffentlich bekannt gemacht werden.
    Geschah früher in diesem komischen BDR Altpapier Blättchen und heute vermutlich eben auf der HP.
    Mag ja auch alles formaljuristisch korrekt sein,aber ich frage mich doch ob der BDR nichts sinnvolleres zu tun hat?

  2. Naja, der Veranstalter muss ja nicht darauf hinweisen das es kein BDR Rennen ist.
    Warum auch, er organisiert sein Rennen, offenbar weil er nichts mit dem BDR zu tun haben will, und gut ist.
    Für die Lizenzfahrer gibt es ja die offizielle Liste der vom BDR genehmigten Rennen.
    Alle anderen sind nun mal für Lizenzfahrer tabu.
    Über Sinn und Unsinn lässt sich sicher streiten.

    In gewisser Weise kann ich es nachvollziehen. Wäre jedes Rennen für Lizenzfahrer offen, würde so mancher Hobbyfahrer gar nicht mehr teilnehmen, da schon klar ist das eine vordere Platzierung nicht möglich ist, weil Fahrer mit Fullsponsoring dabei sind.
    Als Beispiel Duisburg. Ist ja jetzt BDR Rennen. Da hörte man schon von Teilnehmern das man gar keine Chance mehr hat, weil mittlerweile Pro-Teams mitmischen.

  3. Wenn die Klassen ordentlich getrennt werden, ist es überhaupt kein Problem, dass Hobbyfahrer und Lizenzinhaber gemeinsam bei Rennen starten. Ob mit oder ohne BDR.

    Darüber hinaus ist der BDR ja auch daran interessiert, dass sich die Radsportler in Vereinen organisieren und ambitionierte Fahrer eine Lizenz kaufen. Da finde ich diese Art von Ausschluss bei Marathon-Rennen eher kontraproduktiv. Wenn immer mehr Veranstalter auf die Idee kommen die Marathons nicht beim BDR anzumelden, geben vielleicht ein paar Lizenzfahrer ihre Plastikkarte wieder ab um bei allen Marathons gleichermaßen starten zu können. Für die “Hobbyfahrer” doch sicherlich auch nicht wünschenswert, wenn Exlizenzler dann Hobbyklasse fahren…

  4. Hi,
    ja die Sportler wussten das sie eine Strafe erwartet.
    Das war ihnen aber egal.
    Der Veranstalter hatte dick und fett auf seiner HP darauf hingewiesen und auch bei der Nachmeldung/Abholung der Startnummern dies erwähnt.
    Ein Possenspiel welches mal wieder nur ums Geld und die uneingeschränkte Macht des BDR geht.
    Schade schade.

    Tom

  5. Ohne Worte. Wenn ich als zweifache Mutti Ü40 mit Lizenz mal wieder einen Rennkompressor, schwere Drahtreifen oder ein Wasch-Set abräume, böse, böse, böse.

  6. Hallo,

    ich gehöre mit zum Orgateam der Eppstein Trails. Die Auflagen, welche der BDR uns gemacht hat um anerkannt zu werden, waren von uns nicht zu erfüllen. Das kann ein kleines Rennen wie wir gar nicht stemmen.

    Wir finden es sehr schade, welche Kurs der BDR hier einschlägt, ich glaube nicht das es richtig ist.

    Ich finde so etwas sehr schade!

    Gruß
    Stephan

  7. @ Dirk: Interessanter Aspekt. Nur dass das Motiv des BDR sicher nicht so ehrenwert ist, sich für arme um Ruhm und Ehre geprellte Hobby-Radsportler stark zu machen. Ist denen doch Latte, wenn Nicht-BDR-Radler nicht mehr radeln wollen.

  8. Der BDR sollte sich mal lieber Gedanken darüber machen, warum Veranstalter ihre Rennen nicht anmelden,statt im Nachgang die Lizenzler raus zu fischen und zu sperren.

    In den Niederlanden gibt s ja schon 2 Verbände. Das macht zwar manches etwas komplizierter,aber funktionieren tut s auch. Konkurrenz belebt den Markt ;)
    Gäbe es in der BRD ne Alternative zum BDR,wären die meisten Radsportler doch schneller weg als Scharping “Sperre ” rufen kann.

    Ich fahre jetzt seit 1994 MTB und habe bisher nicht einen Menschen getroffen, der am BDR ein gutes Haar lässt. Sooo selektiv kann Wahrnehmung doch gar nicht sein.

    Die einzige Existenzberechtigung des BDR ist seine Monopolstellung.

  9. Hallo Zusammen,

    mich würde mal ganz objektiv interessieren, warum ein Veranstalter ein Rennen NICHT über den BDR anmeldet.
    Sind es nur die Kosten, scheut er ein paar Telefonate/ Gespräche oder zu viele Eingriffe in seine Planungen oder kennt er sich einfach nicht gut genug aus?

    Wenn man bedenkt dass jedes Jahr tausende Rennen aller Disziplinen über den BDR stattfinden, dann glaube ich nicht dass da bei jedem Rennen ein heroischer Kampf des Veranstalters gegen die Windmühlen des Verbandes stattfindet.

    Andererseits unterliegt ein Rennen im BDR-Kalender ja gewissen “Richtlinien”. Die kann man gut oder schlecht finden, je nachdem wie man seinen Sport betreibt. Ich für meinen Teil finde es zumindest nicht schlecht wenn es Mindeststandards gibt und ein Veranstalter nicht machen kann was er will.

    Ob und wie mann dann in den Dialog zu Sportlern/ Veranstaltern geht ist immer diskussionswürdig. Aber wenn ich mal dran denke wie sich manche Veranstalter von Triathlons gegenüber dem Verband gebärden wird deutlich, dass jede Medaille 2 Seiten hat. Machen Veranstaltern geht es um 1. Gewinn, 2. Gewinn, 3. Gewinn. Ob und wie die Sicherheit der Sportler oder die Fairness (bspw. Klasseneinteilung) drunter leidet, interessiert da eher nur am Rande. Ach und Jugend: Die können ja nix/ wenig bezahlen, also finden die eher nicht statt.

    Das sind so ein paar Gründe, warum ich es nicht schlecht finde wenn “wilde” Rennen zumindest nicht von allen Seiten bejubelt werden.

    Aber da bleibt immer noch die Frage, welche objektiven Gründe geben eine Anmeldung des Rennens sprechen?

  10. Die Resonanz bei diesem Thema ist wirklich der Wahnsinn. Es scheint wirklich so viele Unzufriedenheiten zu geben, dass sich Veranstalter, Organisatoren und Sportler gleichermaßen zu Wort melden. Es muss doch möglich sein ordentliche Regelungen zu finden und damit was für den (MTB-)Sport zu tun …

  11. @ Sebastian

    Es gilt zu unterscheiden ob ein Veranstalter ein kommerzieller Veranstalter ala skyder oder der Dorfverein von nebenan ist.

    Letztere schielen nicht unbedingt auf Gewinnmaximierung,sondern sind froh wenn sie zum Schluss mit ner schwarzen Null rauskommen oder noch ein paar € für die Jugendarbeit hängen bleibt.
    Selbstredend bleibt natürlich das komplette Risiko bei ihnen hängen .

  12. Hallo,

    uns (mehrere Fahrer aus Hessen) hatte es auch schon erwischt dieses Jahr: Ein Rennen gefahren, welches laut Ausschreibung des Veranstalters als Lizenzrennen ausgewiesen war. Die Folge unserer Ahnungslosigkeit: Sperre, da der Veranstalter das Rennen nicht gegen das obligatorische Schutzgeld beim BDR angemeldet hatte. Ein Widerspruch unsererseits wurde abgewiesen (nochmal 30 EUR futsch).

    Ich werde als Folge die Lizenz im nächsten Jahr nicht mehr beantragen und als Hobbyfahrer dann die Möglichkeit nutzen, viel mehr Rennen (vor allem Marathons und auch immer mehr CC-Rennen) fahren zu können. Für mich ist überhaupt kein Nutzen der Lizenz mehr erkennbar. Es gibt nur Nachteile. Ich bin vor allem deshalb Lizenz gefahren, um den Leuten die nur einmal die Woche die Möglichkeit haben zu trainieren nicht die Platzierungen wegzunehmen. Sich mit Leuten der gleichen Leistungsklasse zu messen ist viel interessanter und fairer. Der BDR macht so etwas leider kaputt. Ich kann dem Verband nur wünschen, dass sich alle Fahrer und Veranstalter gemeinsam von ihm abwenden. Dann merkt der BDR, dass ihn keiner braucht und denkt evtl. um.

    Aus meiner Sicht ist das reine Geldmache, eine echte Verbandsarbeit findet für die Mountainbiker sowieso nicht statt, da ist die DIMB um Welten besser. Diese als zweiten Verband zu etablieren wäre eine gute Idee.

  13. Tja, ich kann tks verstehen und sehr viele werden seinem Beispiel folgen.

    Der BDR hat sich noch nie dadurch hervor getan, besonders vorausschauend zu agieren.
    Wenn die so weiter machen,gibt s in ein paar Jahren nur noch in der BL Lizenzrennen.

    Die Dimb hat einen völlig anderen Fokus und kann es schon rein personell nicht leisten, einen Gegenpol zum BDR zu bilden. Die haben schon mit ihren Kernkompetenzen mehr als genug zu tun.
    Da dürfte vielleicht eine Art Fahrervereiningung aus Lizenzlern und Hobbyfahrern vielversprechender sein.
    Aber selbst damit wird s schwer werden. Der BDR steht nich so sehr auf Basisdemokratie.

  14. Pingback: Riva und Transalp ohne Lizenzfahrer 2013 :D | jule radelt

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