Man stolpert ja immer wieder über Etappenrennen, und der ein oder andere hat sich sicherlich auch schon selbst mit einer Teilnahme beschäftigt. Jedenfalls tauchen da tausend Fragen auf. Nach Sichtung der vielen verschiedenen Mehrtagesrennen war „Welches ist denn wohl DAS Etappenrennen?!“ meine erste Frage. Gibt es sowas?
Wen könnte man da besseres fragen als Mountain Hero Katrin Neumann? Sie hat ja schon einige Erfahrungen sammeln können und konnte sich 2011 mit Ihrer Teamkollegin Martina Miessgang einen Traum erfüllen. Sie haben gemeinsam die Transalp gewonnen. WAHNSINN!! Herzlichen Glückwunsch!!
Nach meiner Frage hat Katrin ein wenig aus dem Nähkäst… äähm Satteltäschchen geplaudert :-)
„Hallihallo!
Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber ich war 3 Wochen in Afrika :-)“
So lautete der erste Satz in der Antwortmail von Katrin :D – Ich habe wohl auf alle Fälle die Richtige gefragt! :-) Und wer wartet da nicht gern, um dann ein paar frische Eindrücke aus Afrika zu bekommen! Vielen Dank für deine Antworten Katrin! Das ist nicht nur interessant zu lesen, sondern auch eine riesen Motivation! Welchem Radsportjunkie jucken da nicht die Beine?! Es war auch sehr spannend euch über FB beim Cape Pioneer ein wenig zu begleiten! Was für ein Abenteuer! Los geht’s:
Hast du ein Lieblingsetappenrennen?
Wir haben nach der Transalp eine Einladung zum Cape Pioneer (500km von Kapstadt weg) bekommen und die konnten wir natürlich nicht ausschlagen ;)
Welches Etappenrennen ich am besten finde… hmmm… also ich würd jetzt sagen: Cape Pioneer! Das lohnt sich wirklich, aber ist eben auch sau weit weg. Aber eine superschöne Veranstaltung mit top Betreuung, schöner Strecke, supernetten Leuten und nicht so kommerziell wie die Plan B Events.
Du kommst ins Ziel und kannst gleich mal Pizza oder Nudeln futtern und am Abend gibt es immer wieder was anderes zum Essen. Meistens was mit Straußenfleisch, aber man kann auch vegetarisch wählen. Es starten nur max. 200 Teams, daher kennt man sich dann nachher auch. Und es ist schon cool in der Startphase direkt neben oder hinterm Christoph Sauser herzufahren ;)
Und dann die Tiere… wenn du Glück hast, siehst du Zebras, Paviane, Schlangen, Strauße (da brauchste kein Glück), Kraniche, Riesenschildkröten, Antilopen…
Die Trans Schwarzwald kenne ich gar nicht. Aber ich glaube, es sind meistens Schotterwege und dann mal ein paar Waldtrails. Es gibt kaum lange Anstiege, aber dafür gibt es auch nicht viel zum Erholen, weil du bergab auch treten musst. Sonst kann ich nicht so viel dazu sagen. Aber es ist nicht mehr ganz so lang (ich glaube 6 Etappen), das find ich ganz gut.
Macht es Sinn im Team zu starten?
Du musst halt wissen, ob du was im Team oder alleine fahren willst. Im Team ist es halt super, wenn du dich mit deinem Partner verstehst. Da motiviert man sich gegenseitig und leidet auch gemeinsam. Da hast du dann ein viel schöneres Gesamterlebnis.
Ein Rat an der Stelle?
Man sollte sich wirklich verstehen und wissen, wo der andere seine Schwächen hat und darauf auch wirklich Rücksicht nehmen. Sonst eskaliert so was schnell.
Hast du einen Tipp für Anfänger?
Die Trans Germany ist zum Einstieg vielleicht nicht so schlecht, aber die Strecke ist nicht wirklich spannend. Es geht hauptsächlich über Schotter und Asphalt, zumindest die Teile die ich kenne. Du hast zwar schöne Ausblicke, aber dafür keine schönen Abfahrten. Die gab es bei der Transalp dieses Jahr aber auch nicht unbedingt.
Leider werden die Etappen immer mehr nach dem Motto länger, höher, weiter ausgesucht. So lang waren die Etappen bisher noch nie. Und wenn du dann irgendwo bergauf schiebst und auf Asphalt/Schotter wieder runter brennst, dann hat es sich noch nicht mal gelohnt.
Ansonsten ist die Transalp schon etwas, was man mal erlebt haben sollte. Man bekommt im Rennen nur nicht soooo viel von der Landschaft mit.
Wie schaut es da so mit dem Essen aus?
Die Verpflegung ist so lala… auf der Strecke glaub ich, ganz ok.
Für die Verpflegung im Ziel und am Abend sind die einzelnen Etappenorte zuständig und die sind zum Teil sehr knausrig. Obst und ein Joghurt (nur einer pro Person!) oder ein Semmel… ist nicht so der Burner. Es gibt aber auch Orte, wo es toll ist.
Und das Abendessen besteht fast immer aus Nudeln mit Tomaten oder Bolognese Soße. Seit der Transalp bin ich kein Nudelfan mehr. Vorher hab ich Nudeln geliebt, vor allem mit Tomatensoße! Aber wenn du die dann eine Woche am Stück bekommst und dann noch nicht mal richtig gut, dann nervt es wirklich.
Die letzten 2 Jahre war die Strecke aber immer schöner als dieses Jahr, vielleicht ist es nächstes Jahr auch wieder besser.
Gibt es noch andere Rennen die dich begeistert haben?
Was ich gut fand, war die MadEast Challenge. Ein bisschen chaotisch, aber lustig! Die Strecke ist abwechslungsreich und bei einer Dauer von nur drei Tagen für den Anfang nicht schlecht. Die Startgebühr ist daher auch nicht so hoch und alles nicht so groß (Hier ein kleines Filmchen).
Ich finde 8 Tage schon ziemlich lang. Nach 6 Tagen willst du eigentlich nur, dass es vorbei ist und die Beine werden auch nicht besser.
Was sonst noch empfehlenswert ist, ist der Marathon in Lumbrein (CH). Für Schweizer Verhältnisse ist die Startgebühr nicht so hoch, ne super Strecke und tolle Atmosphäre. Dieses Jahr standen so viele Zuschauer am Rand – Wahnsinn. Und das bei strömendem Regen, war echt toll. Nur leider haben sie unter Teilnehmerschwund zu leiden, weil am gleichen Wochenende Ischgl ist.
Schöner Beitrag, gefällt mir. Interessante Einblicke. Etapenrennen reizen natürlich immer, mir sind die aber zu lang von den Distanzen. Habe immer noch die Transzollern Alb im Hinterkopf, vielleicht ein Kompromiss!
Über die Transzollern Alb sollten wir uns mal unterhalten! Auf alle Fälle ein Kompromiss und gut gelegen!
Toller Beitrag! Da ich plane in 2013 ein Etappenrennen zu fahren auch sehr informativ :-) Trans Schwarzwald oder Trans Zollernalb soll es bei mir werden.
Hatt auch mal an die Trans Zollernalb gedacht… um mal in so ein Etapprennen rein zu schnuppern bestimmt ganz gut.