Daun under

Der Ablauf der Veranstaltung und die Organisation machten wie immer einen guten Eindruck. Die Helfer an der Startausgabe, die Streckenposten und Zuschauer waren bester Laune, und das bei spätsommerlichen Temperaturen bis 30 Grad. Am Rennvorabend nahmen wir bereits die Startunterlagen in Empfang. Dieses Jahr konnte Clemens sein fahrerisches Können von Steffeln nach Daun unter Beweis stellen und sich mit den einheimischen Damen duellieren – mit dem Auto versteht sich ;-). In Daun gab es dann auch die alljährliche Pasta, … und Eis und Bier und Kaffee und – okay ich hör` ja schon auf :P

Das Schlafen ist übrigens auch im Vulkanhotel in Steffeln Luxus. Die Mäuse, die auch an dem Hotel wohnten, interessierten sich leider nicht für die Befindlichkeiten der Gäste. Anscheinend hatten die kleinen grauen Pelztiere unterm Dach ordentlich zu schuften und nutzten das Regenrohr an meiner Zimmerwand als Baustellenzuwegung. Durch mein Rumgepolter ließen sie sich aber nicht wirklich abschrecken. Die Mäuse blieben unbeeindruckt und spazierten weiter fröhlich die Hauswand rauf und runter. Schlafen ist wirklich Luxus …

Die Startaufstellung der Mitteldistanz erfolgte um 9:45 Uhr in zwei Startblöcken. Die Lizenzfahrer und die TOP 20 der Altersklassen aus dem Vorjahr durften vorne vor den restlichen Fahrern Platz nehmen.

Der Start erfolgte pünktlich um 10:15h und nach einer kurzen Asphaltabfahrt wurde das Rennen freigegeben. Der erste Anstieg verlief auf breiter Schotterbahn und ich verlor die ersten Meter zu Bettina Dietzen (Dr. Cannondale) und Daniela Gerhards (Radsport Breuer), zwei Fahrerinnen aus meinem Startblock, die sich durch das Feld schlängelten. „Anfang des Jahres habe ich das aus so gemacht“… Die erste Ernüchterung.

Auch in den nächsten Anstiegen, die durch die starken Regenfälle der Vortage sehr aufgeweicht und schlammig waren, wollte es nicht besser werden. Der Druck auf dem Pedal fehlte, wie auch schon in den letzten Rennen. Nach meiner Trainingspause und etwas Abstand und Durchatmen hatte ich gehofft, dass wieder etwas Energie zurück kommt und ich wieder einen Tritt finde, der sich nicht so schrecklich lahm anfühlt. Aber bei der Hoffnung ist’s geblieben. Der „Bums“ in den Beinen fehlt. Was war das wieder für ein Rumgegurke. Aber wenigstens Rumgegurke in schöner Landschaft. So hat man mit den Eifler Tälern, Bergen und Maaren immer viel Abwechslung im Augenwinkel. Und da ich mit der Zeit ein paar Leute kennen gelernt habe, trifft man unterwegs auch immer mal jemanden zum Plauschen – mir war allerdings weniger nach unterhalten.

Nach 30 Minuten überholte mich Dorothee Schmelt (RSC Niederrhein), die in diesem Jahr ein grandioses Renndebüt feiert und bereits mit vielen Platzierungen gezeigt hat, dass sie mit wirklich viel Potential unterwegs ist. Somit war ich also schon auf den vierten Platz durchgereicht, wohl wissend, dass es eher noch schlechter als besser werden würde.

So zwang mich leider auch das hitzige Wetter dazu, schon an der ersten Verpflegung (warum gab es da eigentlich überall nur kohlensäurehaltige Getränke?!?!) anzuhalten, um meine Trinkflasche aufzufüllen. Dort überholte mich dann Sylvia Stabel (citec-roeltgen), sie ließ die Verpflegung aus.

Im folgenden Anstieg konnte ich aber wieder aufschließen und sie auch überholen. Aber abschütteln ließ sie sich nicht. An den zwei folgenden Verpflegungen wiederholte sich das Prozedere und erst auf den letzten 10 Kilometern konnte ich mich absetzen und einen 2,5-minütigen Vorsprung raus fahren. Die Temperaturen waren eindeutig zu warm für mich und meine (eine) Trinkflasche, um die Verpflegungen auszulassen und Zeit zu sparen.

Auf dem vierten Platz konnte ich mich dann also auch ins Ziel retten. Viel mehr durfte ich bei den derzeitigen Formproblemen auch eigentlich nicht erwarten. Nichts desto trotz bin ich damit natürlich nicht zufrieden.

Die Siegerehrung wurde knapp eine Stunde verspätet und trotzdem mit inoffiziellen und unbereinigten Ergebnissen durchgeführt. So fiel zum Beispiel auch erst bei der Siegerehrung auf, dass die Siegerin Anke Jörg eigentlich Jörg Anke war und somit in die Herrenwertung gehörte. Glückwunsch Jörg, du warst die schnellste Frau ;-).

Als ich dann mein Preisgeld abholen wollte, schaute mich der Organisator nur mit großen Augen an und teilte mir mit, dass ich nicht gelistet sei. Die Zeitnahmefirma bestätigte die Aussage. Ich war nicht im System. Meine Startnummer tauchte nirgends auf. Da war ich stinkig… So was darf nicht passieren. Viel Quälerei, Kosten, nachher nicht mal gewertet und ums Preisgeld gebracht. Na super –da vergeht mir dann auch mal Spaß. Der Zeitmensch versprach aber, sich zu kümmern und das System zu durchsuchen. Am nächsten Morgen stand ich dann auch tatsächlich in der Ergebnisliste. Anke Jörg allerdings auch immer noch.
Grund zur Beschwerde hatten aber der Veranstalter, der Zeitnehmer und die Rennleitung gleichermaßen. Einige Fahrer sind wohl nach der Zieldurchfahrt umgekehrt und nochmals über die Matte gefahren. Warum macht man so was?! Und aufgrund von Fehlleitungen auf der Strecke (ein weiteres No-Go!!) mussten einige Fahrer mühsam aus der Wertung gerechnet werden. Andere haben ihren Transponder, der in der Startnummer integriert war zerschnitten, um die Nummer zu verkleinern (windschnittiger oder was?!?!). Manchmal muss man sich fragen was in den Köpfen mancher Teilnehmer so vorgeht?!

Seitens des Zeitnehmers und des Veranstalters ist mittlerweile alles bereinigt und korrekt. Leider ein kleiner Dämpfer für die sonst wirklich schöne, fröhliche und gut organisierte Veranstaltung. Meine Zeit hat sich zum Vorjahr um 10 Minuten verbessert. Ein kleines Trostpflaster gegen den Konjunktiv. Denn hätte, wäre, würde… dann… wäre… vielleicht…

Aber Spaß hatten wir trotzdem und zu Lachen gab es auch eine Menge.  Das ist doch die beste Voraussetzung für das kommende Jahr!

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