5h Wecker, 5.20h Tasche packen. 5.30h Frühstück, 6h -das Brötchen ist endlich drin. Mit so viel Nervosität führe ich mit jedem bissen einen erbitterten Kampf. Tasche zu und los. 6.15h Treffpunkt Tanke, Rad verstauen und ab auf die Piste. 1,5h Fahrzeit laut Navi. René und Micha vorne weg. Markus vom Team Wüster und ich hinterher. Wie im Rennen :D.
5 Kilometer vor dem Zielort war dann noch die Straße gesperrt. 8.10h -ich dachte ich muss die Feuerwehrmenschen wegschubsen “Um 9h ist doch Start”. Gelegenheit es mit dem 2.Brötchen zu versuchen … viel zu spät …40 Minuten vor dem Start.
Der Start der Langstrecke erfolgte schon um 8h und genau die Straße auf der wir uns befanden, wurde von den Fahrern passiert. Eigentlich nicht wirklich verwunderlich -da gibt’s ja nur 2 Straßen :D. Die Fahrer waren zügig durch und wir konnten weiter.
Parken, Startunterlagen abholen, auspacken, Startblock. Alles irgendwie wieder knapp mit der Zeit. Warmfahren?!? –Nö!
Knapp hinter der Mitte des 2. Startblocks konnte ich mich einreihen. Dann wurde mir kurz schlecht. Ich habe die Reifen nicht nachgepumpt. Der Hinterreifen fühlte sich nach “stark Durchschlaggefährdet” an :( Im gleichen Moment die Lautsprecherdurchsage: noch eine Minute bis zum Start”.”Das läuft ja wieder”, dachte ich.
Pünktlich um 9h erfolgte der Start. Der erste Startblock mit den Kurzstrecklern durfte zuerst auf die Strecke. Die komplette Mitteldistanz wurde mit einem 100 Meter Abstand dahinter losgelassen. Nach einer kurzen Kamikatzefahrt durch den Ort rasten wir ins Gelände. Rauf, rauf, rauf … Aber es lief. Einige Fahrerinnen konnte ich im ersten Anstieg hinter mir lassen. Das war sehr positiv für den Abbau von Angst und der Nervosität :)
Das Feld zog sich sehr schnell auseinander und streckenweise war ich auch allein. Irgendwann hat sich eine kleine Gruppe zusammengefunden, die ein gemeinsames Tempo halten konnte. Der Hinterreifen hielt…
Ohne Tacho und Pulsuhr unterwegs, musste ich die Erfahrung machen, dass es aber hin und wieder doch nicht verkehrt ist eine Kilometerangabe zu haben –grade bei einem so langen Rennen. Dann weiß man zumindest wann die Verpflegungsstellen kommen… auf ca. der Hälfte der Strecke hatte ich schon Hunger (kein Wunder bei dem jämmerlichen Frühstück). Da war die erste Verpflegung schon vorbei. An der zweiten Verpflegung hab ich vergessen zu essen und ich Schlaubi hatte natürlich auch nichts dabei. Es gibt also noch jede Menge Verbesserungspotential! Essen lernen und Gehirn gelegentlich auch mal einschalten zum Beispiel. Ca. 15 Kilometer vor dem Ziel, führte die Strecke nach einer längeren Abfahrt direkt am Ziel vorbei. Ich hätte meine leere Trinkflasche auffüllen sollen, habe aber nur einen Becher mitgenommen. Das war auch eine Entscheidung der Kategorie „nicht so schlau“. So gesellte sich noch Durst zum Hunger.
Wie herrlich es gewesen wäre an dieser Stelle das Ziel zu durchqueren und wie demotivierend es dann ist, wenn der Streckenposten an der Streckenteilung mit seinen Fingerchen nicht auf den Zielbogen zeigt, sondern direkt in die gefühlten 20% Anstieg! Und wieder hoch … Es folgte eine steile Laufpassage, die ich nutzen konnte mich mal zu strecken. Rückenschmerzen… Bei der ruppigen Strecke auch nicht verwunderlich. Zudem krampfte mein rechter Fuß auch schon wieder so merkwürdig, dass ich kaum mehr drauf stehen konnte. Die Abfahrten wurden dadurch sehr kniffelig. Ich bin daher lieber auf Nummer sicher gegangen.
Ein Streckenposten verriet mir, dass die erste Fahrerin nicht weit weg sei. Dadurch wusste ich, dass ich gut im Rennen liege und so konnte ich etwas raus nehmen. Hmm naja gut … eigentlich habe ich das nicht freiwillig entschieden :). Es überholte mich aber auch keine Frau mehr und der Moderator bestätigte meine Vermutung bei der Zieldurchfahrt! Erste der Frauenklasse, zweite gesamt! Ich grinse :)! Was ein tolles Gefühl! Mit 27 Minuten Vorsprung in meiner Altersklasse und knapp 5 Minuten hinter Maren Flender (Sen1) in der Gesamtwertung, konnte ich ein tolles Ergebnis erzielen. So kann es weiter gehen :)
Die Strecke war wirklich toll zu fahren und die Höhenmeter, die mir schon im Vorfeld so viel Angst einjagten, verteilten sich eigentlich sehr gut. Einige Rampen waren schon zu fahren, aber die steilsten Anstiege waren auch nicht soooo sehr lang. Die Abfahrten waren teilweise richtig ordentlich. Viele Teilnehmer kämpften mit Rückenschmerzen. Steile wurzelige Passagen, forderten wohl allen Fahrern eine gute Portion Konzentration und Können ab. Die ideale Fahrlinie lag oft unter vielen Wurzeln begraben.
5. AK (6.) Kierdorff, René 03:11:15.759
8. AK (9.) Elm, Marcus 03:12:10.269
22. AK (51.) Pieper, Markus 03:38:19.849
1. AK (2.) Jule 03:59:32.302
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